Ein herzliches Willkommen auf der Seite von Bettina Marion Ulrich.
„Das Schönste ist Zeit zu haben…
zu früh zu sein
warten zu dürfen
und seinen Gedanken nach zu hangen
Intuition zu erleben
Weisheit in Offenbarung
und Stille – Sein im Augenblick
um wahrzunehmen, was einem bewegt
geradezu in diesem Moment des
INNEHALTENS, des Gegenwärtigen
als Film und Fluss der Zeit
nicht als Fotografie…
vielmehr als Teil der Bewegung“ (B.M. Ulrich)
Geniessen Sie die Fülle!
Die Geheimnisse hinter den Werken von Bettina Marion Ulrich –Werke mit grosser Aussagekraft
Einleitende Worte an der Vernissage vom 26. Juni 2007 von Dr. Adriano Passardi
Liebe Bettina Marion, meine Damen und Herren
Ich freue mich, Ihnen heute Abend die Künstlerin, Frau Bettina Marion Ulrich und ihre Werke etwas näher zu bringen. Ich kenne Bettina Marion Ulrich schon seit vielen Jahren u.a. auch als Malerkollege. Trotzdem bleibt sie, wie auch ihre Werke, nach wie vor geheimnisvoll, wie es Frauen für uns Männer immer bleiben werden. So gibt es denn immer wieder neue Facetten zu entdecken, sowohl an der Künstlerin wie auch an ihren Werken. Was ich bisher herausgefunden habe, darüber möchte ich heute Abend selektiv berichten.
Was ist Kunst?
Zunächst aber stellt sich für mich die Frage: „Was ist Kunst überhaupt?“ So gibt es denn verschiedene Umschreibungen des Begriffs Kunst, z.B. von Nestroy: „Kunst ist, wenn man es noch nicht kann, denn wenn man es kann, ist es keine Kunst mehr.“
Diese Beschreibung trifft sicher nicht auf Bettina Marions Werke zu, schon eher der kürzlich (20.04.07) von der Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia geprägte Begriff „Kunst ist Experiment“. Noch treffender scheint mir die Umschreibung von „Kunst als Kommunikation“, im Falle von Bildern und Plastiken als Kommunikation ohne Worte. Diese Kommunikation kann sowohl die eigenen Stimmungen und Emotionen der Künstlerin wie auch ihre konkreten Botschaften an die Betrachter auf symbolische Weise übermitteln. So manifestiert sich in den Werken einerseits, was die Künstlerin empfindet und andererseits, welche Anregungen und Impulse sie uns vermitteln möchte.
Kunstwerke sind zunächst Ausdruck der Persönlichkeit des Schöpfers dieser Werke. So kommen vor allem Bettinas Lebenslust, Heilkraft, Herzlichkeit, Fröhlichkeit und Spontaneität, oder kurz gesagt, ihre Freude am Leben, stark zum Vorschein. In ihren Werken zeigt sich Bettina Marion aber auch als sensibler Mensch, der von Stimmungen unmittelbar betroffen wird, im Positiven wie im Negativen. So erscheinen ihre Werke auch ihre Geschichte zu erzählen, deren Höhen und Tiefen, die nur sie wirklich kennt.
Was steckt hinter den Werken von Bettina Marion Ulrich?
Was ist typisch für ihre Werke? Die Skulpturen wie auch die Bilder sind einerseits stark emotional, d.h. man spürt die Emotionen der Künstlerin. Andererseits sind sowohl die Skulpturen wie auch die Bilder auf strenge Formen reduziert. Sie lässt aber für die Interpretation ihrer Werke dem Betrachter einen grossen Spielraum. So erhebt meine persönliche Interpretation nicht einen Allgemeinheitsanspruch. Die Hauptbotschaft, scheint mir, ist die Sehnsucht und Suche nach Verbundenheit und Verschmelzung, wonach wir Menschen uns immer wieder sehnen.
Das Ausstellungsthema „Searching for Life Balance“ ist aber ein Hinweis, dass Verschmelzung und Nähe nicht ein Dauerzustand sein kann, dass auch ein sinnvolles Mass an Distanz immer wieder nötig ist und letztlich nur eine gesunde Balance zwischen den Polen Distanz und Nähe wahre Lebenskunst bedeutet.
In ihren Skulpturen die Frau und Mann darstellen, beschränkt sie sich auf die wesentlichen Formen, die z.T. überzeichnet sind. Details wie Arme, Hände, Füsse lässt sie mit dem Körper verschmelzen. Die Figuren liegen nicht auf einem Sockel, sondern der Sockel ist Teil und Unterstützung der Figur und dokumentiert damit die Erdverbundenheit oder die Suche danach.
Zu den Bildern
Die Künstlerin malt ihre Bilder nicht wie die Meisten mit dem Pinsel. Sie malt mit den blossen Händen und den Fingern direkt auf die Leinwand. Dabei arbeitet sie einerseits mit den reinen Komplementärfarben rot-grün und violett/blau-gelb, wobei sie immer wieder Weissanteile zufügt. Andererseits geht sie auch sehr spielerisch mit Pastelltönen um. Z.T. kombiniert sie reine Farben als Vordergrund und Pastelltöne als Hintergrund, wodurch eine subtile Tiefe entsteht. Typisch dafür ist das Bild „Madonna“.
Im Bild „Border of Freedom“ manifestiert sich ihr subtiler Umgang mit der Raumtiefe. Sie verwendet gezielt Zäune, um einerseits die realen Grössenverhältnisse zu widerspiegeln und gleichzeitig den Horizont nach oben zu verschieben. Zudem experimentiert sie mit ganz speziellen Farbkombinationen, indem sie die Natur nicht schönmalerisch wiedergibt, sondern kalte Farben einsetzt, die in ihrer Verbundenheit eher warm wirken.
Eine weitere Besonderheit von Bettina Marions Bildern ist die ganz spezielle Perspektive. So liegt die Figur im Bild „A glas of champagne“ lässig da, der Kopf fällt aus dem Bild-Rahmen. Die einzelnen Körperelemente sind farblich auf einzelne Flächen reduziert, erzeugen aber in ihrer Gesamtheit trotzdem eine starke Tiefenwirkung.
Im Bild „Friendship/Freundschaft“ verwendet sie wiederum zwei Ebenen. Der Hintergrund symbolisiert die Zeit, die verschiedenen Stufen im Lebensablauf. Die Schlangenlinien symbolisieren die Bewegungen und Veränderungen durch diese Zeiten und die Bewegungen von Menschen aufeinander zu. Das kunstphilosophische Thema hier ist die Verbundenheit in der Bewegung durch die Zeit. Die Bewegung hat werden Anfang noch Ende. Würden wir alle Ereignisse im Leben als Stationen in einem Bewegungsablauf begreifen, dann hätten wir kein Bedürfnis mehr, die Zeit anzuhalten. In diesem sehr tiefen Sinne könnte uns diese Aussage lehren, nicht mehr die einzelnen Stationen, sondern den Bewegungsablauf als Ganzes zu sehen. Möglich, dass wir aus einer solchen Sicht heraus den Wechselfällen des Lebens etwas ruhiger gegenüberstehen, dass wir in der Bewegung und Veränderung die eigentliche Stabilität erkennen und damit das Ewige im Vergänglichen entdecken.
So wie einige meiner persönlichen Entdeckungen in den geheimnisvollen Bildern von Bettina Marion Ulrich. Sie sind nun gefordert, ihre ganz persönlichen Interpretationen zu suchen und zu finden. Dazu wünsche ich Ihnen viel Vergnügen. Es würde die Zeit sprengen, alle bisherigen Ausstellungen der Künstlerin zu erwähnen. Es sei nur kurz darauf hingewiesen, dass Bettina Marion seit 1993 auf die stolze Anzahl von 29.3 eigenen Ausstellungen zurückblicken kann. Mögen noch viele mehr vor ihr liegen und möge sie damit noch erfolgreicher und weiterhin viel Freude an der Kunst erleben. Das wünsche ich ihr von ganzem Herzen.
29.3 war übrigens nur Spass, als Überleitung zum nächsten Auftritt von zwei
Spassvögeln. Es waren effektiv rund 30 Ausstellungen innerhalb von 14 Jahren!